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Zettelwirtschaft und Co.

Zettelwirtschaft

Gedanken zur  Schreibidee

 

Was ist ein Zettelaufschrieb? Nur ein Zettel? Ist er kein Einkaufszettel,  ist er mehr. Denn aus dem Spiel des Bewusstseins, aus dem Raum spontaner Gedanken erhebt sich seine Idee oder aus einem Text oder Bild eine schreibbare Vorlage. Sie ist zu schön, zu wichtig, um nicht fix fixiert zu werden. Und schon trägt ein Stück Papier eine bedeutsame Notiz einst vermessen und oft wieder vergessen, weil unsere Gedanken im anders angefüllten Tageslauf fortschreiten. Und so sammeln sich Zettel auf Zettel als kleine Papierflieger.

Doch irgendwann kommt die Notiz wieder in den Sinn. Wo nur ist unser kleiner Dienstleister? Verflixt! Nicht auffindbar. Diese Herumfliegerei muss ihr Ende finden!

 

Und jetzt beginnt die Zettelwirtschaft. Denn irgendwann greift hilfreicher Ordnungssinn ein und jetzt beginnt die Zeit der Kasten und Kästchen. Hier nun wieder suchen? Oh je! Da kann man besser des Gesuchten vormalig tragenden Gedanken neu erfinden oder man weiß plötzlich, warum die Natur für griffig suchende Fingernägel sorgte. Doch für dieses neue Suchproblem weiß diese kleine Schrift einen Rat.

 

Übersichtlich und wirtschaftlicher ist’s, die Zettel in einer Art von Girlande untereinander anzukleben[1]. Statt einem infernalischen Suchdesaster bleibt es jetzt nur bei einem einsammelnden Augen-Blick, um gefundenen Zetteltexten je im Nachhinein einen weiter umfassenderen Sinn zu verleihen. Doch diese Interpretation kann autobiografische Züge annehmen.  

 

Vorliegende Kleine Schrift – abwärts der Girlande – folgt der Idee, jedem irgendwann einmal hingekritzelten Zettelaufschrieb eine ihm  mögliche Peripherie zuzuschreiben, wie hier gezeigt.

Jedem Literaturschöpfer, allen Studierenden empfehle ich, diese spontane Zettelübung zu betreiben. Erst dann zeigte sich Esprit. 

 

Ingo R. H. Treuner

 

 

[1] Siehe Minibild im Büchlein

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