Zur vorliegenden Arbeit «Roter Ball von rechts ̶ späte Post


Roter Ball von rechts! Verdammt!   ̶  bremsen! Bremsen! Wer denke dabei nicht an einen Unfall? Richtig, doch passiert ist nichts. Oder doch?

Ein kleiner Bub ist vom geschützten häuslichen Hof ausgebüchst, um etwas mit seinem Ball auszuprobieren. Nicht wissend, dass Märchen nicht zum Alltag gehören, beginnt er doch in dieser kleinen Schrift eine zauberhafte Kraft aufs Neue zu erwecken. Es ist die Sympathie.

 

Das Ballgeschehen verknüpft ein früheres Ereignis seiner Mutter, welches ebenfalls mit einem solchen Ball geschah. Wie die kleine russische Matroschka in gleicher Gestalt mehrfach unter die gleichselbe Gestalt ihrer Mutter schlüpft, schlüpft Karlchens Ball sozusagen in den von seiner Mutter gehüteten Ball und bringt damit einen ehemaligen Zustand zu neuer Wirkung und Lebendigkeit.

Die Herkunft des Balls blieb damals im Ungewissen. Eine vergangene Geschichte also  ̶  als abgelegte Teilwirklichkeit  ̶  wird damit wiederbelebt zu einer Ursache, deren Wirkung nun die Suche nach gesamter Wirklichkeit aufnimmt.

 

Über Entfernung hinweg wirkt eine geheimnisvolle Übereinstimmung, eine erlebte Wesensverwandtschaft. Zweifelsfrei empfinden wir wirkende Sympathie als angenehm und ungern lassen wir auslösenden Menschen aus unserem Blick und Ziel. Doch viele Momente begleiten unseren Alltag, wenn uns die Sympathie zwar  erscheint, doch schnell wieder entgleitet. Ist es da nicht ein schönes Unterfangen, ihre Quelle zu besuchen, ihre Herkunft und ihren Weg zu erkunden?

 

Diese kleine Schrift greift über die Sympathie hinaus. Allerdings ist es nicht leicht, sich von eigenen Erwartungen  sympathiegetragener Projektionen abzugrenzen.